Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) by Post Uwe

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) by Post Uwe

Autor:Post, Uwe [Post, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-12-29T23:00:00+00:00


Armia stöhnte und ließ die beiden Körbe mit Gemüse und Broten unsanft zu Boden gleiten. »Ich habe keine Lust mehr, wie eine brave Mutti meine Einkäufe nach Hause zu tragen!«

Madalak blieb neben ihr stehen. Auch ihm stand trotz des kühlen Wetters der Schweiß auf der Stirn.

»Außerdem muss ich mal hinter einen Busch«, fuhr Armia damit fort, sich zu beschweren.

Mit einer Kopfbewegung wies Jakeed den Trampelpfad hinunter, der zu der Stelle führte, an der das Himmelbett versteckt war. »Wir müssen nur noch da drüben in den Wald, da wartet das gemütliche Bett.« Er biss sich auf die Zunge, denn Armia konnte seine Worte leicht als unanständige Aufforderung missverstehen. Zum Glück dachte sie im Moment an etwas anders. »Ich bin dafür geschaffen, fiese Monster und stinkende Untote zu vernichten«, erklärte sie grimmig. »Nicht, um Gemüse zu tragen.«

Madalak seufzte. »Und ich bin dafür geschaffen, durch die Gegend zu fliegen und Leute mit Eiswasser oder anderen Flüssigkeiten zu bewerfen.« Nach einem Seitenblick fügte er hinzu: »Zu meiner Zeit war ich außerdem dazu geschaffen, reihenweise Frauen den Kopf zu verdrehen.«

Armia zog an ihrem Gürtel und ignorierte die Andeutung. »Ich nehme zu, ich habe zu wenig Bewegung«, erklärte sie. »Mein Schwertarm verlernt seine Aufgaben, und mein Kopf fühlt sich, als säße er auf dem falschen Körper. Auf dem einer braven Hausfrau.«

»Lass uns im Gehen weiter reden«, meinte Madalak und warf sich den Sack mit übrig gebliebenen Kalendern über die andere Schulter. »Die anderen warten vielleicht schon auf uns.«

Wortlos hob Armia ihre Körbe hoch und ging voran. Madalak verstand sie recht gut. Sie alle hatten zugunsten der Allianz ihre gewohnte Beschäftigung aufgegeben, um die Kalender zu produzieren und zu verkaufen. Immerhin hatten sie die Hoffnung, dass sie in nächster Zeit kürzer treten konnten: Es gab Vereinbarungen mit Zwischenverkäufern und Großhändlern. Die zu beliefern würde einfacher sein als alles selbst unter die Leute zu bringen. Es gab auch die Überlegung, weitere Druckereien zu beauftragen, allerdings musste zuvor ein Händler gefunden werden, der ihnen in großen Mengen ungesegnetes Papier verkaufte. Die Kapazität des Herrn Graf war erschöpft. Seine stupide Tätigkeit hätte ihn bestimmt zu Tode gelangweilt, wenn er noch gelebt hätte.

Mit hängenden Köpfen trotteten der Zauberer und die Abenteurerin den Weg entlang und hangelten sich durch ihre Gedanken.

Als hätte es ein großer Dramaturg mit Sinn fürs Triviale vorherbestimmt, begann es in diesem Moment heftig zu regnen.



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